ethik atelier
das atelier

In Kürze

Migration ist allgegenwärtig in unserer Politik und Gesellschaft. Neben Chancen bringt Migration aber auch hochaktuelle Herausforderungen für Demokratien und deren gesellschaftliche Grundwerte wie Freiheit, Gleichheit, Toleranz, Solidarität, Schutz der Gemeinschaft, Sicherheit und Sozialstaat. Das Ethik-Atelier zur Migration stellt eine einmalige Plattform dar, diese Herausforderungen fernab der politisch und medial aufgeheizten Debatte zu diskutieren.

Das Projekt soll einen Raum für die Reflexion und die Diskussion über Migrationsethik in der Schweiz schaffen. Heute ist das Ethik-Atelier in erster Linie ein virtueller Workshop, der auf Gedankenexperimenten basiert, die hier getestet werden können.

Weit davon entfernt, die "richtigen" ethischen Antworten zu präsentieren, will dieses gemeinnützige Projekt die Debatte und das öffentliche Bewusstsein anregen. Eine solche Ethik hat keine politische Farbe: Sie zielt darauf ab, eine Plattform für Debatten zu schaffen, die für alle offen ist. Das Projekt wurde von der Eidgenössischen Kommission für Migration, der Lotterie der Westschweiz und zahlreichen Stiftungen unterstützt.

In den Jahren 2016-2017 reiste unser Workshop durch die Romandie, dann durch die Deutschschweiz und das Tessin. Als durch die Schweiz reisender Workshop gastierte das Ethik-Atelier zur Migration jeweils eine Woche in verschiedenen Städten der Schweiz. Dort empfing es jeweils interessierte Personen und Organisationen zu einer knapp zweistündigen informativen und interaktiven Diskussionsrunde.

Acht Etappen umfasste diese „Tour de Suisse“ der Ideen und Fragestellungen zur Migration. In jeder der Regionen richtete sich das Atelier an drei Zielpublikumsgruppen: Die zukünftigen BürgerInnen (Jugendliche in Ausbildung zwischen 16 und 18 Jahren), Gemeinschaften und Vereine von MigrantInnen und zivilgesellschaftliche Organisationen, die zum Thema Migration arbeiten, sowie lokale und regionale politische Parteien. Um diese großartige Reise zu entdecken, werfen Sie einen Blick in unsere Ergebnisse.

Organisiert wird das Projekt vom Verein „Ethique et Cité“, einem Verein, der sich seit 2014 in gemeinnütziger Form für die Förderung der angewandten Ethik in der Gesellschaft und die Bereitstellung von Ressourcen zum Verständnis der Herausforderungen unserer Epoche einsetzt.


Teilnahme am Atelier

Die Teilnahme am Atelier ist kostenlos und dauert ca. zwei Stunden.

Obwohl das Atelier 2017 offiziell geschlossen wurde, ist es immer noch möglich, mit uns Kontakt aufzunehmen, um einen Ethik-Workshop in Ihrer Schule, Institution oder Firma zu organisieren. Der Besuch des Workshops ist als Teilnahme an einer Reihe von Mini-Diskussionen über wichtige Migrationsfragen konzipiert. Diese Debatten finden unter der Moderation eines professionellen Philosophen und nach dem Vorbild einer „Agora“ statt, die den Ort der Debatte symbolisieren soll. Alle sind somit in ein ethisches Gespräch involviert, das die Themen und Herausforderungen im Zusammenhang mit unseren Werten aufzeigt. Für die Teilnahme an der Diskussion sind keine spezifischen ethischen Kenntnisse erforderlich.


Thematik

Das Atelier behandelt vier Themen aus der aktuellen Migrationsrealität.

  • Asyl und Flüchtlingsstatus

Wer soll als Flüchtling anerkannt werden? Wo beginnt und wo endet die Verantwortung der Schweiz als Staat und als Gesellschaft?

  • Familiennachzug

Die Familie hat einen hohen Wert in der Schweiz und für ihre Einwohner. Wie sollen wir mit diesem Wert in Migrationsfragen umgehen?

  • „Arbeits“-Migration

Die Einwanderung aus wirtschaftlichen Gründen ist ein aktuell sehr viel diskutiertes Thema, dessen ethische Dimensionen allerdings noch lange nicht geklärt sind. Wie sollen wir mit der „gewählten“ Einwanderung umgehen? Kann die Schweiz in dieser Hinsicht beliebig auswählen?

  • Zusammenleben

Nach welchen Prinzipien sollte unsere äusserst vielfältige Gesellschaft aufgebaut sein? Wie soll ein Zusammenleben organisiert sein? Was darf man von den Mitgliedern verlangen?


Ziele

Das Ethik-Atelier zur Migration verfolgt drei zentrale Ziele.

Zum Einen soll es eine neue Plattform darstellen, auf welcher Reflexionen zur und Debatten über die ethische Dimension unserer Entscheidungen in Migrationsfragen entstehen können. Diese Plattform ist regional verankert jedoch von nationaler Spannweite. Des Weiteren soll das Projekt neue Möglichkeiten der politischen und gesellschaftlichen Partizipation zu migrationspolitischen Fragen ermöglichen. In diesem Sinne stützt sich das Projekt auf das Konzept der „Citoyenneté“ der Eidgenössischen Kommission für Migrationsfragen. Ausserdem sollen die Resultate der wissenschaftlichen Recherchen der angewandten Ethik der Öffentlichkeit und den politischen Entscheidungsträgern zugänglich gemacht werden, womit der Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit gefördert werden kann.